Unterzuckerung
Unterzuckerung – eine unterschätze Reaktion
Von Unterzuckerung ohne Diabetes spricht man, wenn der Blutzuckerwert im Blut soweit sinkt, dass die Zellen nicht mehr ausreichend mit Zucker versorgt werden können. Ihre Funktion ist eingeschränkt. Dieser Körperreaktion wird in Deutschland noch nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl sie weit verbreitet ist.
Unter anderem können folgende Symptome auftreten:
- Schwächezustände
- Heißhunger
- Kopfschmerzen
- Angstzustände
- Übelkeit
- Kalter Schweiß
- Herzklopfen
Symptome für Unterzuckerung treten bei unterschiedlich hohen Blutzuckerspiegeln auf. Das ist bei jedem anders. Bei einem geringen Blutwert leiden die Neuronen im Gehirn an akutem Energiemangel. Die normale Konzentration des Blutzuckers liegt zwischen 60 und 100 Milligramm (mg) pro 100 Milliliter (dl) Blut. Der Körper ist bestrebt, diesen Wert immer wieder herzustellen. Trotzdem kann man von einer leichten bis mittleren Unterzuckerung ohne Diabetes betroffen sein. Nicht immer wird dies erkannt, da ein geringer Blutzuckerwert oftmals symptomfrei verläuft. Unterzucker kommt durch unsere falsche Ernährungsweise immer öfter vor, aber nur wenig Betroffene wissen davon.
Einfacher, künstlicher Zucker, wie er besonders reichhaltig in Kuchen, Schokolade und anderen süßen Speisen vorkommt, gelangt nach der Aufnahme sofort und zu schnell in die Blutbahn. Das Blut erleidet einen Zuckerschock. Um den normalen Zuckerpegel wieder herzustellen, schüttet die Bauchspeicheldrüse viel Insulin ins Blut aus, um den Zucker aus der Blutbahn in die Zellen zu transportiert. Bei Menschen, die unter Unterzuckerung leiden, wird zu viel Insulin produziert und der Zucker wird zu schnell und zu viel abgebaut. Die Bauchspeicheldrüse produziert übermäßig Insulin. Die Bauchspeicheldrüse wird sehr gestresst.
Ursache dieser Überreaktion sind meist falsche Essgewohnheiten wie zu süß, zu viel und schlecht gekaute Nahrung. Erst schießt der Blutzucker nach einer Mahlzeit mit vielen isolierten Kohlenhydraten in die Höhe, die Bauchspeicheldrüse schüttet zu viel Insulin aus und dann kann dadurch eine Unterzuckerung auftreten.
Unterzuckerung wieder loswerden
Ein zu geringer Wert ist aber ebenso, wie ein zu hoher Blutzuckerspiegel, für den Körper schädlich. Bei Unterzucker verspürt man z.B. Heißhunger oder Schwäche im Körper. In dieser Situation zu zuckerhaltigen Lebensmitteln zu greifen wirkt zwar kurzfristig dem Problem entgegen, verstärkt aber den Negativeffekt weiter. Die Alternative, auf Lebensmittel mit Süßstoffen umzusteigen, verstärkt die Unterzuckerung. Trotz Süßstoffzufuhr erwartet der Körper Zucker und produziert Insulin, das den Zuckerwert im Blut weiter abbaut.
Durch Unterzucker ausgelöste Symptome sind Depressionen, Kopfschmerzen und Erschöpfung. Bekannt ist, dass Unterzuckerung Aggressivität, Kopfschmerzen, Angstzuständen, Übelkeit, kalten Schweiß, Herzklopfen, Migräne, Epilepsie und Erschöpfung auslösen kann. Ebenso kann das Verdauungssystem beeinträchtigt werden.
Die wichtigste und nachhaltigste Maßnahme bei Unterzucker ist eine Umstellung der Essgewohnheiten. Trockenfrüchte sollten gemieden werden. Sie enthalten zu viel von dem konzentrierten Zucker. Ebenfalls sollte weitgehend auf Weißmehl, geschälten Reis, Schwarztee, Alkohol, Cola und Süßigkeiten verzichtet werden. Kaffee erzwingt eine Adrenalinausschüttung in den Nebennieren. Stresshormone werden gebildet, welche die Leber beeinflussen, gespeichertes Glykogen, also Zucker, in die Blutbahn zu leiten. Da sich alle Hormondrüsen in Dauererregung befinden, wird Unterzuckerung auch als „Stresskrankheit“ bezeichnet. Auch Rauchen verstärkt die Unterzuckerung. Hilfreich sind dagegen alle Gemüse- und Obstsorten, Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Sojaprodukte und Kräutertees. Es liefert Energie für die Gehirnzellen und ist für den Glukoseabbau wichtig. Der Fruchtzucker im Obst wird ohne Umwege in Glucose verwandelt und speist die Hirnzellen mit Energie. Dann gelangt der Zucker langsam, ohne Schockeffekt in die Blutbahn. Mäßiger Sport und konsequente Ernährungsumstellung führen langfristig zu einem ausgeglichenen Blutzuckerspiegel und allgemeinem Wohlgefühl.